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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Der Bund für vereinfachte rechtschreibung nimmt stellung

Das chaos der skeptiker

Zu Gerold Brütsch-Prévôt, «Das Chaos mit der neuen deutschen Rechtschreibung», Miss Moneypenny, 14. 6. 2017

Nachweis unter presse und internet

titelblatt
So neu ist die neue deutsche Recht­schreibung gar nicht, wie ihre Be­zeichnung vermuten lässt.

Bezeichnung? Wer bezeichnet sie so?

Die umfassende Rechtschreibe­reform wurde bereits 1996 durch- und eingeführt

Umfassende rechtschreib­reform? Ha! Das wäre eine: «Bund fyr fer­ainfaxte rext­šraibuŋ».

in den Jahren 2004 und 2006 wurde nur noch etwas nach­gebessert

Nicht nachgebessert, sondern verschlechtert. Die laien, die «laden­menschen, die buch­drucker und ihre schwarzen myrmidonen aus dem schmier­loch» (Schopenhauer) haben die vorschläge der linguisten teil­weise rückgängig gemacht.

Generationen, die von einem Tag auf den anderen mit den neuen Regeln konfrontiert wurden

Auch wenn man die vorherige jahrzehnte­lange diskussion nicht mit­bekommen hatte, gab es für alle üppige übergangs­fristen. Während dieser zeit haben wir uns auch an kleinig­keiten wie das internet gewöhnt.

vieles von dem über Bord werfen mussten, was sie über Jahre in ihrer Schul­zeit gebüffelt hatten

Haben sie es denn erfolg­reich gebüffelt? «Wörter wie ‹Lebens­standard› oder ‹Rhythmus› konnte damals wie heute nur jeder Zweite bzw. knapp jeder Dritte korrekt schreiben.» (GfdS, 2008; stichwort schreiben) – Und überhaupt: “The illiterate of the 21st century will not be those who cannot read and write, but those who cannot learn, unlearn and relearn.” (Alvin Toffler, futurist)

20 Jahre nach Einführung der Reform herrscht darum noch immer Unsicherheit

Zur erinnerung: Zur reform kam es, weil 95 jahre nach der letzten reform noch immer un­sicherheit herrschte.

Die Krux dabei ist, dass ein ver­bindliches Regelwerk wie der Duden «Empfeh­lungen» abgibt und dabei mehrere Schreib­weisen zulässt. […] Eigentlich ist das doch völlig gaga.

Die krux dabei ist, dass der duden und die amtliche regelung, nach der er sich richtet, gar nicht so verbindlich sind. «Das Ergebnis der Ortho­graphischen Konferenz von 1901 war nur dadurch zustande gekommen, daß die Anhänger ver­schiedener Richtungen sich gegenseitig Zu­geständnisse machten. Das geschah meistens durch Zulassung von Doppel­schreibungen.» (Konrad Duden, 1905)

hat sich ein kluger Gelehrter oder Sprach­wissenschaftler, wie man annehmen muss, wohl an drei Konsonanten hinter­einander gestört und flugs eine neue Schreib­regel verfasst

Das waren natürlich weder gelehrte noch sprach­wissenschaftler, sondern drucker. Zum glück hat man nicht aus allen typo­grafischen richtlinien ortografie­regeln gemacht.

So hält beispielsweise die Zürichsee-Zeitung hart­näckig an der Schiffahrt fest.

Das stimmt natürlich nicht:

zsz.ch

Rolf Landolt